KPU (Kryptopyrrolurie) und HPU (Hämpyrrollaktamurie) - Die versteckte Stoffwechselstörung
Aktualisiert: 29. Okt. 2022

Was ist die KPU oder auch HPU?
Die Kryptopyrrolurie ist eine meist erblich veranlagte, jedoch oftmals auch durch chronischen Stress erworbene Störung im Abbau des Häms in unserem Blut. Das Häm ist essentiell wichtig für die Eisenbindung und den Sauerstofftransport. Sauerstoff wird stets und in großen Mengen immer und überall gebraucht. Für die Zellneubildung, für ein gut funktionierendes Immunsystem, für wichtige Hirn- und Herzleistungs- und andere lebenswichtige Prozesse. Deswegen wird dem Häm als Transportmittel im Blut eine ganz besonders wichtige Rolle inne und wird ständig neu auf- und "verbrauchtes", altes Häm dann wieder auseinander- und abgebaut.
Die Produktion des Häms findet in unseren Mitochondrien (den "Kraftwerken der Zelle") statt. Dort wird unsere aufgenommene Nahrung (insbesondere Kohlenhydrate und Fette) in Energie umgewandelt und allen Körperzellen zur Verfügung gestellt.
Fakt ist: Wenig Stress = gut funktionierende Zellen. Zusätzlichlich gute Nährstoffe = vor Gesundheit nur so strotzende Zellen.
Die Mitochondrien sind sehr fragil und anfällig für oxidativen Stress und freie Radikale. Bei der angeborenen HPU/KPU kommt es zu Fehlfaltungen des Häm-Moleküls. Bei der sekundären, also erworbenen Variante führt der Mangel bzw. bei Stress der erhöhte Bedarf von Antioxidantien wie Glutathion, Vitamin C, und anderen schützenden Stoffen, zu einer Veränderung der Baupläne des Häm-Moleküls. Dadurch kann es dann entsprechend zur Fehlfaltung und Funktionseinschränkung des Häms kommen.
Beim Abbau der "falsch" gefalteten Häm-Moleküle entstehen vermehrt als Produkt die sogenannten Pyrrole, welche grundsätzlich über den Darm ausgeschieden wird. Bei vermehrtem Anfall werden die Pyrrole dann zusätzlich über den Urin ausgeleitet (Ablagerungen im Geweben bilden toxische Produkte und sind an diversen schmerzhaften Erkrankungen beteiligt). Dies funktioniert jedoch nur mit Hilfe der Bindung an Vitamin B6, Zink und Mangan. (Kryptopyrrolurie bedeutet übrigens versteckte Pyrrole, die vermehrt im Urin nachweisbar sind.)
Was sind die Folgen?
Durch das vermehrte Anfallen der Pyrrolkomplexe gehen insbesondere das Vitamin B6, Zink sowie Mangan dem Körper verloren, welches in vielen hundert Stoffwechselprozessen dringend benötigt wird. Auch ein Selen- und Chrommangel wird mit der KPU in Zusammenhang gebracht. Logischerweise zeigen sich entsprechend Folgeerscheinungen, die ursächlich durch den Mangel der essentiellen Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente entstehen.
Die Energieproduktion in den Mitochondrien ist neben der gestörten Häm-Synthese ebenfalls dysfunktional. Folgen wie beispielsweise das CFS (Chronisches Fatigue Syndrom), eine Nebennierenerschöpfung, Burnout, Stressfolgeerkrankungen, psychiatrische Symptome und weitere machen sich im Körper bemerkbar.
Durch die Diffusität von Folgen und Symptomen bleibt die Ursache einer HPU/KPU häufig unentdeckt/ wird oftmals zu spät diagnostiziert!
Symptome können sein
Konzentrations- und Merkstörungen
Angststörungen
Erschöpfungszustände
Chronische Müdigkeit
Depressive Symptome
Schilddrüsendysfunktion
Stimmungsschwankungen
Appetitlosigkeit
Infektanfälligkeit
Allergien
Bauchschmerzen unklarer Genese
Muskelschwäche, schwaches Bindegewebe
Gelbliches Hautkolorit
Kopfschmerzen und Migräne
Schmerzhafte und unregelmäßige Periode sowie Prämenstruelles Syndrom
Brüchige Fingernägel
Unfruchtbarkeit
Hautprobleme (sehr oft „Sonnenallergie“)
Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Zusätzliche Symptome bei Männern:
Herz- und Kreislaufprobleme
Potenzstörungen