Dein Immunsystem im Alarmzustand: So verstehst und beruhigst Du Allergien und Heuschnupfen
- David Loosen
- vor 3 Tagen
- 7 Min. Lesezeit

Jedes Jahr aufs Neue startet im Frühling das bunte Erwachen der Natur. Doch während die meisten Menschen die blühende Jahreszeit genießen, leiden Millionen von Allergikern unter laufender Nase, Niesanfällen und tränenden Augen. Allergien gehören in Deutschland zu den häufigsten Gesundheitsproblemen und ihre Zahl nimmt seit Jahrzehnten zu.
Schätzungen zufolge ist etwa jeder dritte Erwachsene hierzulande betroffen, was über 21 Millionen Menschen entspricht. Besonders verbreitet ist der Heuschnupfen, eine Pollenallergie, von der etwa 15% der Erwachsenen betroffen sind. Allergien sind längst eine Volkskrankheit, die nicht nur lästig ist, sondern auch die Lebensqualität stark beeinträchtigen und zu erheblichen Kosten im Gesundheitswesen führen kann.
In diesem Artikel erfährst du, was genau eine Allergie ist, warum dein Immunsystem manchmal überschießend reagiert und welche Ursachen und Risikofaktoren dabei eine Rolle spielen. Wir beleuchten typische Symptome und Auswirkungen und stellen sowohl schulmedizinische als auch alternative Behandlungs- und Präventionsansätze vor.
Inhaltsübersicht:
Was genau ist eine Allergie? Dein Immunsystem im Ausnahmezustand
Warum reagiert unser Immunsystem überschießend? Ursachen und Risikofaktoren
Symptome und Auswirkungen: Wenn der Alltag zur Herausforderung wird
Behandlungsmöglichkeiten: Linderung und ursächliche Therapie
Alternative und komplementäre Ansätze: Unterstützung für dein Immunsystem
Prävention: Allergien vorbeugen und Komplikationen vermeiden
Fazit
Was genau sind Allergien und Heuschnupfen? Dein Immunsystem im Ausnahmezustand
Vereinfacht gesagt, ist eine Allergie eine überschießende Reaktion deines Immunsystems auf eigentlich harmlose Substanzen, die als Allergene bezeichnet werden. Dein Immunsystem hat die Aufgabe, dich vor gefährlichen Stoffen wie Viren, Bakterien oder Parasiten zu schützen. Es ist ein extrem ausgeklügeltes und lernfähiges System, das von Geburt an lernt, welche Stoffe potenziell gefährlich sind und wie darauf reagiert werden sollte.
Wenn ein Allergen, wie z.B. Blütenpollen, mit deinem Immunsystem in Kontakt kommt – sei es über die Schleimhäute (Nase, Lunge), die Haut oder die Nahrung – kann es zu einer Sensibilisierung kommen. Das bedeutet, dein Immunsystem, insbesondere das sogenannte Th2-System, erkennt das Allergen als vermeintlichen Feind und beginnt, spezifische Antikörper (IgE-Antikörper) dagegen zu produzieren. Diese Antikörper passen wie ein Schlüssel zu einem bestimmten Allergen-Schloss.
Bei erneutem Kontakt mit dem gleichen Allergen erinnert sich dein Immunsystem und reagiert prompt und überschießend. Dabei werden entzündungsfördernde Botenstoffe wie Histamin freigesetzt. Histamin sorgt unter anderem dafür, dass deine Schleimhäute anschwellen, Juckreiz entsteht und die typischen Symptome einer allergischen Reaktion auftreten. Im Gegensatz zu Infektionen entwickeln Allergiker jedoch nie eine Immunität gegenüber ihrem Reizstoff.
Warum reagiert unser Immunsystem überschießend? Ursachen und Risikofaktoren
Die genauen Gründe, warum manche Menschen Allergien entwickeln und andere nicht, sind noch nicht vollständig geklärt. Es ist ein Zusammenspiel von genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren.
Genetische Veranlagung: Wenn Allergien in deiner Familie vorkommen, hast du ein deutlich erhöhtes Risiko, selbst eine Allergie zu entwickeln. Sind beide Elternteile betroffen, steigt das Risiko sogar auf über 60 %. Diese erbliche Neigung wird als Atopie bezeichnet.
Umweltveränderungen: Studien zeigen, dass Veränderungen in unserer Umwelt maßgeblich zum Anstieg allergischer Erkrankungen beitragen. Ein verminderter Kontakt zu "guten" Mikroorganismen (wie bestimmten Bakterien, Viren, Parasiten) und ein vermehrter Kontakt zu "schlechten" Mikroorganismen können das Immunsystem aus dem Gleichgewicht bringen. Dies führt zu einer Verschiebung in der Kommunikation der Immunzellen und aktiviert das Th2-System verstärkt.
Die Hygienehypothese: Dieser Ansatz besagt, dass eine übertriebene Hygiene, insbesondere in der frühen Kindheit, das Immunsystem unterfordert. Wenn das Immunsystem nicht ausreichend mit Keimen und Schmutz "trainiert" wird, kann es später auf harmlose Stoffe überreagieren. Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen oder früh Kontakt zu Haustieren und Gleichaltrigen haben, entwickeln seltener Allergien!
Darmgesundheit (Das Mikrobiom): Eine entscheidende Rolle spielt auch die Darmflora, das sogenannte Mikrobiom. Mikroorganismen in unserem Darm schulen unsere Toleranz gegenüber körperfremden Stoffen. Ein unausgewogenes oder weniger vielfältiges Mikrobiom wird mit einer erhöhten Allergieneigung in Verbindung gebracht.
Intakte Barrieren: Dein Körper verfügt über wichtige Barrieren (Haut, Nase, Lunge, Mund, Darm), die dich vor äußeren Einflüssen schützen. Der Darm ist mit über 500m² die größte Schutzbarriere. Wenn diese Barrieren, insbesondere die Darmbarriere ("Leaky Gut"), geschädigt oder durchlässig sind, können Allergene leichter in den Körper eindringen und eine Immunreaktion auslösen. Stress, bestimmte Nahrungsbestandteile (wie Industriezucker oder Gluten) und Entzündungen können diese Barrieren schädigen.
Ernährung und Nährstoffe: Eine unausgewogene Ernährung, industriell verarbeitete Nahrung und bestimmte Nährstoffmängel (wie Vitamin D-Mangel) können das Allergierisiko beeinflussen und die Immunregulation stören.
Weitere Faktoren: Luftverschmutzung, Passivrauchen und der Klimawandel (verlängerte Pollensaisons, Ausbreitung neuer allergener Pflanzen) können ebenfalls das Allergierisiko erhöhen oder die Beschwerden verstärken. Psychischer Stress kann die Durchlässigkeit der Darmbarriere erhöhen und Symptome verschlimmern.
Symptome und Auswirkungen: Wenn der Alltag zur Herausforderung wird
Die Symptome einer Allergie können sehr unterschiedlich sein und hängen von der Art der Allergie und dem betroffenen Organ ab. Die häufigsten Beschwerden treten an den Atemwegen, Augen und der Haut auf.
Typische Symptome sind:
Niesanfälle
Fließschnupfen oder verstopfte Nase
Juckende Nase und Augen
Tränende oder brennende Augen
Husten oder Atemnot, bis hin zu allergischem Asthma
Hautausschläge, Quaddeln, Juckreiz
Beschwerden im Verdauungstrakt wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall (besonders bei Nahrungsmittelallergien)
Schwellungen (z.B. im Mund- und Rachenraum bei Nahrungsmittelallergien)
Unspezifische Symptome wie Müdigkeit oder Kopfschmerzen
In schweren Fällen kann es zu lebensbedrohlichen Reaktionen wie Atemnot, Blutdruckabfall oder einem anaphylaktischen Schock kommen, der sofortige Notfallbehandlung erfordert.
Diese Beschwerden können den Alltag stark beeinträchtigen. Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Einschränkungen im Berufs- oder Schulleben und eine insgesamt verminderte Lebensqualität sind häufige Folgen. Unbehandelte Allergien bergen zudem das Risiko, chronische Erkrankungen wie allergisches Asthma zu entwickeln.
Interessant ist, dass Allergiesymptome oft morgens schlimmer sind. Das liegt daran, dass dein Körper zur Aktivierung am Morgen das Hormon Cortisol ausschüttet, das die Immunaktivität hemmt. Medikamente wie Kortison nutzen diesen Effekt, haben aber keine ursächliche Wirkung.
Behandlungsmöglichkeiten: Linderung und ursächliche Therapie
Die Behandlung von Allergien verfolgt in der Schulmedizin zwei Hauptziele: akute Beschwerden lindern und die Allergieursache langfristig bekämpfen.
Allergenvermeidung: Eine wichtige Maßnahme ist es, den Kontakt zum auslösenden Allergen möglichst zu meiden. Das kann Pollenschutzgitter, milbendichte Bettbezüge oder den Verzicht auf bestimmte Lebensmittel bedeuten.
Medikamente:
Antihistaminika: Blockieren die Wirkung von Histamin und lindern schnell Symptome wie Niesen oder Juckreiz.
Glukokortikoide (Kortison): Unterbrechen die Entzündungsreaktion. Lokal angewendet (Nasenspray, Inhalation, Creme) sehr wirksam bei mittleren bis starken Beschwerden. Systemisch (Tabletten) nur bei schweren Fällen wegen stärkerer Nebenwirkungen.
Biologika: Moderne Antikörper, die gezielt ins Immunsystem eingreifen, bei schweren Fällen (z.B. Asthma) eingesetzt.
Spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung): Die einzige ursächliche Behandlung. Dabei wird das Immunsystem über etwa drei Jahre schrittweise an das Allergen gewöhnt, um die Reaktionen zu reduzieren. Besonders wirksam bei Pollen-, Milben- und Insektengiftallergien.
Alternative und komplementäre Ansätze: Unterstützung für dein Immunsystem
Viele Allergiker suchen ergänzende Wege zur Schulmedizin. Ein ganzheitlicher Ansatz kann hier sinnvoll sein.
Unterstützung des Darmmikrobioms: Da das Darmmikrobiom an der Entstehung von Allergien beteiligt ist, kann dessen Unterstützung hilfreich sein.
Probiotika: Bestimmte Bakterienstämme können eine sinnvolle Ergänzung zur Therapie sein. Sie können helfen, regulatorische T-Zellen zu fördern, die für eine gute Balance im Immunsystem sorgen und das Th2-System beruhigen. Studien zeigen vielversprechende Ergebnisse, insbesondere bei der frühkindlichen Gabe.
Präbiotische Ernährung: Eine vielfältige und ausgewogene Ernährung unterstützt die "guten" Darmbakterien, die präbiotische Nahrung benötigen. Dies hilft, das innere Gleichgewicht der Darmflora herzustellen.
Nährstoffe: Ein ausreichender Vitamin D Spiegel kann dazu beitragen, die Chance auf die Entstehung einer Allergie zu reduzieren und die Immunregulation zu unterstützen. Studien deuten auch auf eine mögliche Rolle von Vitamin A und E hin. Omega-3-Fettsäuren können Entzündungsprozessen entgegenwirken.
Lactoferrin: Dieses natürlich vorkommende Immunprotein kann bei regelmäßiger Einnahme zu einem ausgewogenen Verhältnis von Botenstoffen im Immunsystem beitragen und wird als potenzieller präventiver Schutz vor allergischen Erkrankungen diskutiert.
Pflanzenstoffe: Pflanzen enthalten eine Vielzahl bioaktiver Substanzen, die das Immunsystem modulieren und entzündungshemmend wirken können. Einige spezifische Kombinationen pflanzlicher Inhaltsstoffe zeigen in Studien vielversprechende Wirkungen im Zusammenhang mit Allergien, insbesondere durch ihre regulierende Wirkung auf das Th1/Th2-Gleichgewicht.
Einige pflanzliche Inhaltsstoffe, die hier unterstützend wirken können, sind:
Astragalus membranaceus (Tragantwurzel):
Diese aus der Traditionellen Chinesischen Medizin stammende Wurzel wird wegen ihrer immunmodulierenden Wirkung geschätzt. Studien zeigen, dass Astragalus dabei helfen kann, die Th1-Antwort zu stärken und die Th2-Aktivität zu dämpfen – ein zentraler Mechanismus zur Beruhigung allergischer Reaktionen.
Schwarzkümmel (Nigella sativa):
Besonders das enthaltene Thymoquinon wirkt entzündungshemmend und antioxidativ. Schwarzkümmelöl kann die Ausschüttung von Histamin hemmen und die Immunantwort regulieren – ebenfalls durch Einflussnahme auf das Th2-System, das bei Allergien eine übersteigerte Rolle spielt.
Curcuma longa (Kurkuma):
Das enthaltene Curcumin ist ein starkes Antioxidans mit nachgewiesenem Einfluss auf die Immunregulation. Curcumin kann entzündliche Signalwege hemmen, insbesondere TNF-α und IL-4, die mit einer überaktiven Th2-Antwort verbunden sind. Es unterstützt so eine Balance zwischen Th1 und Th2.
Quercetin:
Dieser sekundäre Pflanzenstoff aus Zwiebeln, Äpfeln und Kapern gilt als natürliches Antihistaminikum. Es stabilisiert die Mastzellen, die Histamin freisetzen, und kann entzündungsfördernde Botenstoffe blockieren. Zudem beeinflusst Quercetin die Genexpression von Immunzellen und kann helfen, das Th2-dominierte Reaktionsmuster zu modulieren.
OPC (oligomere Proanthocyanidine) aus Traubenkernen oder Pinienrinde:
Diese starken Antioxidantien wirken zellschützend und entzündungshemmend. OPCs können oxidativen Stress reduzieren, der das Immunsystem schwächt und allergische Reaktionen fördern kann. Sie zeigen zudem eine stabilisierende Wirkung auf Blutgefäße und Mastzellen, wodurch die Histaminfreisetzung gehemmt wird. Studien weisen darauf hin, dass OPCs die Th2-Aktivität modulieren und zur Wiederherstellung des Immun-Gleichgewichts beitragen.
Humulon (aus Hopfen):
Humulon ist eine bittere Pflanzenverbindung, die aus den Lupulindrüsen des Hopfens gewonnen wird. Neuere Studien zeigen, dass Humulon sowohl entzündungshemmend als auch immunmodulierend wirkt. Besonders interessant ist die Fähigkeit von Humulon, die Aktivität bestimmter Transkriptionsfaktoren (wie NF-κB) zu hemmen, die bei allergischen Entzündungen eine Rolle spielen. Zudem kann Humulon die Th2-dominierte Immunantwort abschwächen, was es zu einem vielversprechenden Kandidaten für die natürliche Allergieprävention macht.
Weitere Ansätze: Akupunktur, Stressreduktion, regelmäßige Bewegung, Atemtechniken bei Asthma und die Unterstützung intakter Barrieren (besonders der Darmbarriere, z.B. durch Vermeidung schädigender Faktoren) können ebenfalls unterstützend wirken.
Es ist wichtig zu betonen, dass alternative Methoden die Schulmedizin nicht ersetzen, sondern sinnvoll ergänzen können. Eine genaue Diagnose und ärztlicher Rat sind immer unerlässlich.
Prävention: Allergien vorbeugen und Komplikationen vermeiden
Auch wenn Allergien nicht immer verhindert werden können, gibt es wirksame Strategien zur Vorbeugung und Linderung.
Primäre Prävention: Beginnt bereits in der Schwangerschaft und im Säuglingsalter, z.B. durch Rauchverzicht, Stillen und die frühe Einführung potenziell allergener Lebensmittel zur Förderung der Toleranz. Ein gesunder Lebensstil und der Kontakt zu Mikroorganismen sind wichtig für das kindliche Immunsystem.
Sekundäre Prävention: Richtet sich an Menschen mit erster Sensibilisierung, um den Ausbruch der Allergie durch gezielte Allergenvermeidung zu verzögern.
Tertiäre Prävention: Betrifft bereits Erkrankte und zielt darauf ab, Komplikationen wie Asthma zu verhindern, z.B. durch frühzeitige Behandlung und Immuntherapie.
Tipps für den Alltag:
Pollenallergiker: Pollenschutzgitter nutzen, Lüftungsverhalten anpassen.
Milbenallergiker: Spezielle Bettbezüge und regelmäßige Reinigung.
Tierhaarallergiker: Weitgehender Kontaktverzicht.
Insektengiftallergiker: Notfallset mitführen.
Ärztliche Betreuung und Allergiepass.
Konsequente Immuntherapie, falls empfohlen.
Unterstützung der Darmgesundheit durch Ernährung und ggf. Probiotika.
Sicherstellung eines ausreichenden Vitamin D Spiegels.
Stressmanagement.
Fazit
Allergien und Heuschnupfen sind weit verbreitet und können die Lebensqualität stark einschränken. Sie entstehen durch eine komplexe Interaktion zwischen genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren, bei der das Immunsystem überschießend auf harmlose Substanzen reagiert. Die Darmgesundheit und eine intakte Darmbarriere spielen dabei eine wichtige Rolle.
Glücklicherweise stehen heute viele wirksame Therapieoptionen zur Verfügung, sowohl schulmedizinisch als auch unterstützend. Eine frühzeitige ärztliche Abklärung, gezielte Behandlung und vorbeugende Maßnahmen können helfen, die Beschwerden zu kontrollieren, die Lebensqualität zu verbessern und langfristige Komplikationen zu verhindern. Mit dem richtigen Umgang lassen sich Allergien heute gut in den Griff bekommen.
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